Auszüge aus dem Audioguide

Das Duell

An einem schönen Tag in der Jungsteinzeit liefen mein bester Freund Grobian – ein weißer Wolf – und ich durch einen verwachsenen Laubwald. Auf einem Hügel sah ich plötzlich eine dunkel gekleidete Gestalt, einen Jäger. Ich flüsterte in Grobians spitzes Ohr: “Lass uns lieber umkehren, das sieht nach Ärger aus…“ Unter den Jägern ist der weiße Wolf nämlich eine echte Trophäe. Doch der Jäger hatte uns bereits entdeckt. „Das würde ich an eurer Stelle nicht tun“, sagte er und spannte den Bogen. Als der erste Pfeil an uns vorbeiflog, stellte sich Grobian schützend vor mich und ich hatte genug Zeit, um mich hinter einem Baum zu verstecken. Nun warf der Jäger einen Speer. Grobian sprang an einen Baum, drückte sich mit seinen kräftigen Hinterbeinen ab und fing den Speer mit seinen spitzen Zähnen. Grobian fletschte die Zähne und knurrte. Er sprintete auf den Jäger zu, wich 1,2,3,4,5 Pfeilen aus, ritzte dem Jäger mit seinen scharfen Krallen das Fleisch auf und trieb ihn den tiefen Abgrund hinunter. Ich rannte zu Grobian und schaute, ob ihm etwas passiert war. Er schleckte mich mit seiner langen, nassen Zunge ab und ich war glücklich. Dann gingen wir zurück zu unserer Höhle, wo auch schon meine Mutter mit einer leckeren Hasenkeule wartete.

Mathilda und Johanna



Der weiße Wolf.

Ulgas Tod.

Aus dem Leben gerissen

Man schreibt das Jahr 3500 vor Christus in Zauschwitz, südlich vom heutigen Leipzig gelegen. Dort lebte damals eine Frau namens Ulga. Sie war im 9. Monat schwanger. Es waren nur noch wenige Tage bis zum Geburtstermin. Sie versuchte gerade in ihrem Haus Feuer zum Kochen anzuzünden. Als sie es endlich geschafft hatte, hörte sie plötzlich das schreckliche Geschrei ihrer 2-jährigen Tochter Fridolina. Sie weinte fürchterlich. Sofort eilte Ulga aus dem Haus, um zu sehen, was passiert war. Ihr Kind hatte sich allerdings nicht ernsthaft verletzt, sondern sich nur erschreckt und war dabei gestolpert. Inzwischen waren die kleinen Flämmchen im Haus schon zu einem großen Feuer geworden.

Es stieg immer weiter dem Dach entgegen, bis es dieses schließlich ganz erreicht hatte. Von außen konnte man schon den Rauch aufsteigen sehen. Als Ulga ihre Tochter getröstet hatte, wollte sie wieder ins Haus zurückkehren und sah das Feuer. Erschrocken dachte sie: „Fast unser ganzes Hab und Gut liegt drinnen. Ich muss wenigstens noch ein paar Habseligkeiten retten.“ Als sie ihr Heim betrat, war schon alles voller Flammen. Sie griff schnell nach den Töpfen und wollte fliehen, aber vergebens, denn die Tür stand nun ebenfalls in Flammen. Ulga versuchte noch zu entkommen, schaffte es aber nicht mehr. Im Alter von gerade mal 18 Jahren starb sie mit ihrem Baby im Bauch.

Josefine und Tessa



Gefährliche Wandertour

Hallo, ich heiße Franz, bin ein Vogel, genauer gesagt ein Eichelhäher, und erzähle gern Geschichten. Vor wenigen Jahren hat sich hier an der Bastei, wo ich mein Nest baute, etwas Seltsames zugetragen und davon möchte ich euch mal berichten:
Ich saß gemütlich in meinem Nest, als ich zwei Wanderer sah, die gerade einen sehr abgelegenen, schmalen und schwierigen Weg kletterten. Als plötzlich Hans, mein Onkel, haarscharf und schnell an ihnen vorbeigeflogen kam, erschrak der eine Wanderer heftig, verlor jeden Halt und fiel in einen tiefen Felsspalt. Der andere rief panisch nach ihm und versuchte nach unten zu kommen, um zu helfen. Leider gewitterte es auch noch sehr stark und der Felsen war von dem vielen Regen nass und somit sehr rutschig geworden, sodass auch der zweite Wanderer abrutschte und hinunterstürzte.
egen der fantastischen Aussicht auch als Erholungsort gern angesehen.

Die Basteibrücke.

Die Wanderer in der Felsspalte versuchten, einen Weg nach draußen zu finden. Da schlug ein Blitz in den großen Felsblock hinein und ein Teil von ihm löste sich ab und verschloss den einzigen Ausgang. Tja, da saßen die zwei nun und riefen um Hilfe. Nach geraumer Zeit hörte dies ein Bauer, der mit seinem Gespann unten vor dem Felsen vorbeifuhr. Er fragte, wie ihnen denn zu helfen sei und bemerkte den großen Felsblock, der den Ausgang versperrte. Dann überlegte er, wie er diesen wegbekommen könnte, und kam schließlich auf folgende Idee. Er spannte die Pferde aus, holte Lederriemen aus der Kutsche und band diese erst an den Felsbrocken und dann an die Pferde. Diese zogen sofort los und zwar so gewaltig, dass der Felsblock tatsächlich wegrollte. So schafften es die Wanderer aus der Felsspalte, und  dieses Ereignis verbreitete sich schnell in allen sächsischen Zeitungen, dass  es auch die Behörde bemerkten. Dort beschloss man eine Brücke an diesem Ort zu bauen, damit so etwas Schreckliches nie mehr passiert. Einen Monat später, als die Verhandlungen über den Brückenbau abgeschlossen waren, rückten viele Bauarbeiter an die Bastei. Es war ein Klopfen und ein Hämmern, dass einem die Ohren abfielen. Nach unzähligen Tagen Arbeit wurde die Brücke eingeweiht und seitdem wird sie nicht nur als Überquerung von den hohen Felsen genutzt, sondern wegen der fantastischen Aussicht auch als Erholungsort gern angesehen.

Tja und so kam es zum Bau dieser schönen Brücke bei uns in der Sächsischen Schweiz. Und ich halte jetzt erstmal ein Nickerchen, tschüss!

Arved und Nils