Johannes Kepler

• geboren am 27.12.1571 in Weil der Stadt • gestorben am 15.11.1630 in Regensburg

Johannes Kepler (1571 – 1630)

Kepler besuchte zuerst die Schule in Leonsberg und später Klosterschulen in Adelberg und Maulbronn. Seit 1589 studierte er Philosophie und Theologie in Tübingen, nahm ab 1599 die ihm angebotene Stelle eines Mathematikprofessors in Graz an. 1600 mußte er im Zuge der Gegenreformation Graz verlassen, ging nach Prag und wurde Mitarbeiter von Tycho Brahe. Nach dem Tode Brahes 1601 wurde Kepler als sein Nachfolger kaiserlicher Mathematiker. Seit 1613 arbeitete er als Landvermesser in Linz. Ab 1628 lebte und arbeitete Kepler in den Diensten Wallensteins in Sagan. Bei einem Besuch des Kurfürstentages in Regensburg verstarb er völlig unerwartet.

Keplers Arbeitsgebiete waren Astronomie und Optik. Mit seinem ersten Werk »Mysterium cosmographicum« (1596) wurde er als Astronom bekannt. Er fand die Grundgesetze der Planetenbewegung, (1609 »Astronomia Nova« 1619 »Harmonices Mundi«). 1611 erfand er das astronomische Fernrohr (»Dioptrice«). Seine Rudolphinischen Tafeln (1627) sind bis in die Neuzeit eines der wichtigsten Hilfsmittel der Astronomie. Auf mathematischem Gebiet entwickelte er heuristische infinitesimale Betrachtungen. Seine bekannteste mathematische Schrift ist die »Stereometrica Doliorum« von 1615, in der sich zum Beispiel die Keplersche Fassregel befindet.

Kepler legte sich als erster und für lange Zeit einziger Naturforscher die Frage nach der menschlichen Bedeutung der Naturerkenntnis, nach der Verantwortung des Forschers für die Menschheit vor.

Prof. W. Gerlach 1971


»Wie kommt es zur Sechszahl der Wandler, wie zu dem Abstand dieser Gestirne, warum ist des Jupiters Laufbahn vom Mars so weit entfernt, da im Äußersten beide? Nimm Pythagoras hin, er lehrt’s mit seinen fünf Körpern. Zwischen Saturn und Jupiter steht ein Würfel so, dass die Innenfläche der Saturnsphäre die dem Würfel umschriebene, die Außenfläche der Jupitersphäre die eingeschriebene Kugel ist. Ebenso steht zwischen Jupiter und Mars ein Tetraeder, zwischen Mars und Erde das Dodekaeder, zwischen Erde und Venus das Ikosaeder, zwischen Venus und Merkur das Oktaeder.«

Johannes Kepler – wichtige Lebensdaten

157127.12. Geburt in Weil der Stadt
1576Umzug nach Leonberg; Besuch der Lateinschule
1584 – 1589Besuch der Klosterschulen in Adelberg und Maulbronn
1589 – 1594Studium der Philosophie und Theologie in Tübingen
1594 – 1600Mathematiklehrer in Graz
1600 – 1601Mitarbeiter Tycho Brahes in Prag
1601 – 1612Kaiserlicher Mathematiker in Prag
1612 – 1626Mathematiker der Stände von Oberösterreich in Linz
1628 – 1630Im Dienst Wallensteins
163015.11. Tod in Regensburg